Das sind die Vorteile einer lokalen On-Premise-Versandsoftware gegenüber einer Cloudlösung

Die Tage, an denen Software noch auf CD-Rom verkauft wurde und auf dem Laptop oder Desktop-PC installiert werden musste, sind längst gezählt. Im Zeitalter von Digitalisierung und Highspeed-Internet lässt sich praktisch jede Softwarelösung direkt aus dem Internet laden. Die Cloud-Technologie macht es dabei sogar möglich, dass viele Programme auch komplett auf Cloud-Servern des Anbieters betrieben werden, ohne auf dem Benutzer-Endgerät installiert werden zu müssen.

Mit einfachen und simplen Cloud-Programmen, bzw. Standard-Apps wie beispielsweise Google Docs zu arbeiten, mag dabei das eine sein. Das andere ist aber, ein komplexes Versandsystem zur Abbildung individueller Logistikprozesse über die Cloud laufen zu lassen. Möglich ist das heutzutage zwar durchaus. Der Frage, ob es aber auch sinnvoll ist, möchten wir in unserem heutigen Blogbeitrag nachgehen.

Dabei blicken wir auf die jeweiligen Vor- und Nachteile einer lokalen On-Premise-Versandsoftware und einer entsprechenden Cloudlösung. Auf diese Weise möchten wir Ihnen dabei helfen, sich für die bestmögliche Lösung für Ihr Unternehmen zu entscheiden.

Lokale On-Premise-Versandsoftware – Begriffserklärung und Allgemeines

„On premise“ stammt aus dem Englischen und heißt in etwa soviel wie „vor Ort“. Gemeint ist damit also, dass die Versandsoftware lokal, bzw. im lokalen Netzwerk auf den Servern des Kunden installiert ist. Quasi in den eigenen Räumlichkeiten oder alternativ in einem (gemieteten) Rechenzentrum.

Üblicherweise erwirbt der Kunde bei der On-Premise-Versandsoftware einmalig die Lizenzen für die Software und kann nach Installation unbegrenzt damit arbeiten. Das ermöglicht ein hohes Maß an Kontrolle und Verantwortlichkeit, zumal der Betrieb und Zugriff auf alle Daten auch ohne permanente Internetverbindung erfolgen kann. Außerdem müssen Server und Infrastruktur auch gewartet werden.

Schauen wir uns die Vor- und Nachteile aber im Folgenden etwas genauer an.

Die Vorteile einer lokalen On-Premise-Versandsoftware

Wer bei seiner Versandsoftware auf eine On-Premise-Lösung setzt, der ist allen voran unabhängig von einem Internet-Provider. Das heißt: Bei instabilen oder langsamen Internetverbindungen entstehen keine Zeitverluste durch etwaige Latenzzeiten. Somit lassen sich viele Paketlabels in kürzerer Zeit abwickeln.

Ein weiterer wichtiger Vorteil ist das eben angesprochene Maß an Kontrolle. Wer die Versandsoftware lokal auf den eigenen Servern betreibt, der behält gleichermaßen die maximale Kontrolle über die eigenen Daten sowie auch über die Kundendaten (Stichwort: Datenschutz).

Hinzu kommt, dass eine On-Premise-Versandsoftware deutlich flexibler und anpassungsfähiger ist. Individuelle Schnittstellen- und Programmanpassungen sind üblicherweise bei Cloudlösungen gar nicht oder nur stark eingeschränkt möglich.

Das führt dazu, dass eine On-Premise-Versandsoftware mehrere Arbeitsprozesse vereinfachen kann. Beispielsweise können die lokalen Drucker auch direkt in Druckersprache (zum Beispiel DPL) angesteuert werden. Auf diese Weise beschleunigt sich der Datenaustausch zum Drucker. Ausschließlich bei On-Premise-Versandsystemen können übrigens Druckautomaten, bzw. Druckapplizierer angeschlossen werden. Diese können automatisch das Label drucken und es direkt auf das Paket aufbringen (beispielsweise beim Hersteller Logopak), was eine deutliche Effizienzsteigerung und Arbeitserleichterung darstellt.

Apropos Arbeitserleichterung: Die Integration einer On-Premise-Versandsoftware in andere lokal installierte / betriebene Systeme (im lokalen Netzwerk des Systembetreibers) ist ebenfalls deutlich einfacher. Während bei Cloudlösungen zudem nur der Server angefragt werden kann, erlaubt eine On-Premise-Versandsoftware auch Callbacks, bzw. Rückmeldungen direkt in die lokal betriebenen Subsysteme (ERP / LVS / Fibu) des Kunden.

Last, but not least, können Unternehmen durch die On-Premise-Versandsoftware ein gutes Stück mehr Unabhängigkeit vom Dienstleister erreichen. Beispielsweise indem entsprechende Schulungen durchgeführt werden und ein inhouse First-Level-Support eingerichtet wird. Auf diese Weise kann die Problembehandlung ebenfalls „on premise“ erfolgen, nämlich vor Ort im eigenen Haus.

Die Nachteile einer On-Premise-Versandsoftware

Wer die On-Premise-Versandsoftware im eigenen Haus hat, der muss mehrere Dinge im Blick behalten. Allen voran muss die Verfügbarkeit sowie Sicherheit stetig überwacht werden (aktuelles Betriebssystem, Firewall, Proxy, Antivirus, etc.), wozu auch regelmäßige Backups gehören.

Hinzu können außerdem – je nach Stand des Unternehmens – höhere (Erst-)Anschaffungskosten kommen. Steht beispielsweise die nötige Hardware, bzw. VM-Ressourcen noch nicht zur Verfügung, um eine entsprechende On-Premise-Versandsoftware darauf zu installieren, muss diese logischerweise erst gekauft und eingerichtet werden, wofür neben den Kosten auch entsprechende inhouse Manpower benötigt wird.

Letztendlich ist diese selbstverantwortliche Administration aber nun einmal immer ein Faktor, wenn etwas vom Unternehmen selbst betrieben wird.

Cloudlösung – Begriffserklärung und Allgemeines

Der Begriff „cloud“ kommt ebenfalls aus dem Englischen und steht für „Wolke“. Ursprünglich sollte damit der Umstand beschrieben werden, dass der Anwender gewissermaßen wie durch eine Wolke sieht, auf welchem konkreten Rechner seine Daten abgelegt sind. Heute wird die Analogie der Wolke aber auch oft im Kontext des Hochladens auf einen nicht physisch greifbaren Server gebraucht.

Unabhängig von der Etymologie des Begriffs wird bei der Cloudlösung jedenfalls die Software auf einem über das Internet erreichbaren Server betrieben. Ein klassisches Angebots-, bzw. Vertriebsmodell ist dabei SaaS (= Software as a Service), da auf Cloud-Servern betriebene Software üblicherweise auf diese Weise vermarktet wird, sofern der Anbieter sich von den Servern über die Administration bis hin zu den Backups um alles kümmert.

Typisch für eine solche SaaS-Cloudlösung ist dabei, dass zumeist streng nach Nutzung (= pay per use) bezahlt wird. Bei einer Versandsoftware könnte sich die Abrechnung somit beispielsweise nach der Anzahl der Label richten, weshalb es schnell teuer werden kann. Aber der Reihe nach!

Wichtig ist, dass bei einer Cloudlösung die Datenschutzvereinbarung sorgfältig durchgelesen wird und auch die Serverstandorte beachtet werden. Schließlich arbeiten Unternehmen, die etwas zu versenden haben, immer mit sensiblen Daten (komplette Anschrift der Kunden, teilweise mit Telefonnummer, E-Mail-Adresse, Geschlecht, Alter und ggf. sogar Paketinhalten, wenn diese über Artikeldaten nachvollziehbar sind). Eine umso größere Herausforderung ist es, den Kunden gegenüber die Einhaltung aller gängigen Gesetze und Regelungen zu garantieren, wenn eigentlich ein externer Dienstleister (in diesem Fall der Anbieter der Cloudlösung) die Verantwortung dafür in den Händen hält.

Die Vorteile einer Cloudlösung

Wird das SaaS-Modell genutzt (= Software as a Service), dann kümmert sich der Dienstleister von A bis Z um alles. Heißt: Server-Wartung, Sicherheit, Verfügbarkeit und Support bei Problemen. Das kann die eigene IT (sofern überhaupt vorhanden) massiv entlasten.

Hinzu kommt, dass grundsätzlich keine eigene Hardware nötig ist (sprich Server).

Die Nachteile einer Cloudlösung

In erster Linie ist herauszustellen, dass sich Kunden, die auf eine Cloudlösung setzen, inmitten von einem großen Strudel aus Abhängigkeiten befinden. Wer die Cloudlösung nutzt, der ist zunächst einmal darauf angewiesen, dass die Internetleitung reibungslos funktioniert und darüber hinaus auch eine Fallback-, bzw. Ausfallleitung vorhanden ist. Bereits eine eingeschränkte Geschwindigkeit kann Probleme verursachen. Von längeren Ausfallzeiten natürlich ganz zu schweigen. Dabei muss es übrigens nicht nur das Internet des Kunden betreffen. Auch die Verfügbarkeit des Cloud-Servers, bzw. dessen Auslastung spielt eine ungemein große Rolle. Ist der Cloud-Server des Anbieters zu Stoßzeiten nämlich zu stark ausgelastet, kann das zu langsamerer Labelverarbeitung bis hin zu Verbindungsabbrüchen führen, worauf Ihnen als Kunde schlichtweg der Einfluss fehlt.

Hinzu kommt, dass ein Kunde, der auf die Cloudlösung vertraut, praktisch keinerlei Möglichkeit hat, die Systeme abzusichern. Zumeist wird zur gesicherten Kommunikation also eine zusätzliche Soft- oder Hardwarelösung benötigt.

Bei externen Servern (sprich der Cloud) muss die Verbindung zum Server nämlich ebenso verschlüsselt werden wie die Daten auf dem Server. Allerdings muss der Cloud-Server auch vor Angriffen von außen gesichert sein, was letztlich eine Sache des Dienstleisters ist.

Ob einem Dienstleister hier vollumfänglich vertraut werden kann, ist dabei letztlich die große Frage, die es individuell zu klären gilt. Gemessen daran, dass kürzlich im Zuge eines Angriffs auf die Microsoft-Cloud-Software Office 365 offenkundig selbst die Cloudlösungen eines Global Players Spielraum für Angriffe boten, sollte das Risiko, Opfer eines Hackerangriffs werden, aber definitiv nicht abgetan werden.

Lokale On-Premise-Versandsoftware vs. Cloudlösung – Das Fazit

In diesem Beitrag haben wir Ihnen die jeweiligen Vor- und Nachteile gezeigt, die mit einer lokalen On-Premise-Versandsoftware und der Cloudlösung einhergehen.

Abschließend haben wir noch einmal die wichtigsten Punkte für Sie in der folgenden Tabelle zusammengefasst

 

On-Premise-Versandsoftware

Vorteile:

  • Unabhängig von der Internetverbindung; keine Zeitverluste durch Internet-Latenzzeiten
  • Volle Kontrolle über die eigenen Daten sowie die Daten der Kunden
  • Flexibel und anpassungsfähig an individuelle Schnittstellen
  • Individuelle Anpassungen am Programm-/ablauf möglich
  • Kauflizenz ohne Pay-per-Use-Abrechnung
  • Einfache Integration in andere lokal installierte / betriebene Systeme
  • Labelanpassungen: Anbringungsmöglichkeit individueller Informationen/Zusatzbarcodes auf den Labels
  • Mehr Unabhängigkeit vom Dienstleister durch Schulung eines inhouse First-Level-Support

Nachteile:

  • Verwaltung der Hardware in Eigenverantwortung
  • Höhere (Erst-)Anschaffungskosten, falls notwendige Hardware noch nicht zur Verfügung steht

 

 

 

 

Cloudlösung

Vorteile:

  • Bei SaaS-Modell kümmert sich der Dienstleister um alles (Wartung, Sicherheit, Verfügbarkeit, Probleme)
  • Entlastung der eigenen IT-Abteilung, bzw. gute Alternative für Unternehmen ohne IT-Ressourcen

Nachteile:

  • Abhängigkeit von der Internetverfügbarkeit und -geschwindigkeit
  • Zumeist keine oder nur sehr eingeschränkte Anpassungen am Programm (sowie an den Labels) und/oder Schnittstellen möglich
  • Abhängig von der Verfügbarkeit des Cloud-Servers
  • Kosten können bei Pay-per-Use-Abrechnung (= Bezahlung pro Label) schnell aus dem Ruder laufen
  • Systeme sind nur schwerlich abzusichern
  • Keine Möglichkeit, sich selbst um die Sicherheit der sensiblen Kundendaten aus dem Versandprozess zu kümmern

 

Die Vorteile einer On-Premise-Versandsoftware haben Sie überzeugt? Dann möchten wir Sie gerne noch auf das Versandsystem HVS32 von HEIDLER hinweisen. Bereits die HVS32 Basisversion liefert die Grundvoraussetzung zur Optimierung Ihrer Versandlösung und kommt mit allen Vorteilen der On-Premise-Versandsoftware, die wir in diesem Beitrag für Sie zusammengestellt haben.

Sie haben noch Fragen dazu? Gerne stehen wir Ihnen im persönlichen Gespräch Rede und Antwort und beseitigen jegliche Unklarheiten. Scrollen Sie dazu einfach ein Stück weiter und senden Sie uns über unser Kontaktformular gleich jetzt eine Nachricht!